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Freiburg, 24.04.2017

Die Freiburger Clotten-Stiftung ehrt einen Wissenschaftler der Harvard University

Der mit 50.000 Euro dotierte Clotten-Preis geht an Prof. Dr. Stuart H. Orkin


Das Kuratorium der Clotten-Stiftung ehrt mit dem diesjährigen Clotten-Preis den herausragenden amerikanischen Genetiker, Hämatologen und pädiatrischen Onkologen Prof. Dr. Stuart Holland Orkin von der Harvard University. Er erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechenden Forschungsaktivitäten zu Blutstammzellen und die darauf aufbauenden Vorgänge, die zur Entstehung von Leukämien führen. „Mit Professor Orkin erhält ein Wissenschaftler mit einer herausragenden wissenschaftlichen Reputation den Clotten-Preis“, sagt Prof. Dr. Gerd Walz, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Freiburg und Kuratoriumsvorsitzender der Clotten-Stiftung.  

Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festaktes am Samstag, den 6. Mai 2017, um 14 Uhr im Winterer-Foyer des Freiburger Theaters statt. Journalisten sind zu dem Termin herzlich eingeladen.

Die Clotten-Stiftung zeichnet jährlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die mit ihren Beiträgen in ganz besonderem Maße zu Fortschritten in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie beitragen und damit neue Horizonte für Kinder mit bösartigen Erkrankungen des Blutes oder des Knochenmarks schaffen.

Forschungsschwerpunkte des Preisträgers:
Ende der 1980er Jahre konnte Prof. Dr. Orkins Arbeitsgruppe ein wesentliches Schalterprotein des blutbildenden Systems, den Transkriptionsfaktor GATA1, identifizieren. Er ist für die Entstehung der roten Blutkörperchen unabdingbar. Aufbauend auf diesem Erfolg hat Orkin weitere wichtige regulatorische Moleküle in verschiedenen anderen Zelltypen des Blutes identifiziert. Bei seinen Forschungen zur so genannten Thalassämie, die sich insbesondere auf die im Verlaufe der fötalen und nachgeburtlichen Entwicklung veränderte Genaktivität der verschiedenen Hämoglobingene konzentrierte, konnte Orkin Vorschläge zur pharmakologischen Beeinflussung der Hämoglobinsynthese machen. Diese führten zu neuen Wegen in der Behandlung der Thalassämie und Sichelzellanämie.     

Prof. Dr. Orkin hat sich des Weiteren bei der Analyse von Immundefizienz-Krankheiten des Menschen einen Namen gemacht und konnte die genetische Grundlage der sogenannten chronischen Granulomatose – einer angeborenen Systemerkrankung des Gefäßsystems – aufklären.

Die Forschungen zum GATA1-Gen führten Prof. Dr. Orkin auf die Spur des Mechanismus der Leukämien-Entstehung beim Down-Syndrom. Denn beim Down-Syndrom stellen Leukämien eine häufige und lebensbedrohliche Komplikation dar. Bei diesen Leukämieformen sind oft Mutationen des GATA1-Gens beobachtet worden, welche in ihrer pathophysiologischen Auswirkung durch die vorangegangenen Studien zur normalen Blutzellentwicklung besser verstanden werden konnten. Gleiches gilt auch für eine Reihe anderer Leukämieformen, deren präzisere Erforschung durch Orkin neue Therapiemöglichkeiten eröffnen konnte.           

Prof. Dr. Orkin hat sich in einem Seitenarm seiner Forschungsaktivitäten dem besseren Verständnis der genetischen Veränderungen beim Osteosakom, eines vor allem bei Kindern auftretenden bösartigen Knochentumors, gewidmet. Hierbei konzentriert er sich auf die Herstellung und Analyse spezifischer Mausmodelle, um neue Therapieformen für diesen schwierig zu behandelnden Tumor zu entwickeln.

Weitere Informationen finde Sie auf der Website: www.clotten-stiftung.de  

Kontaktdaten des Preisträgers:
stuart_orkin@dfci.harvard.edu  

Anlage:
Vita des Preisträgers
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