Förderung für zwei Sonderforschungsbereiche
Verbundprojekte befassen sich mit den Themen Epigenetik und Hepatitis
Zwei Erfolge für das Universitätsklinikum Freiburg: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen Sonderforschungsbereich (SFB) verlängert und einen SFB/Transregio (TRR) mit Freiburger Beteiligung neu bewilligt. Die Förderungen beginnen am 1. Juli 2016 und sind auf vier Jahre angelegt.
SFB 992 „Medizinische Epigenetik – Von grundlegenden Mechanismen zu klinischen Anwendungen“, Fördersumme inklusive Programmpauschale: circa 12,6 Millionen Euro
Die Epigenetik befasst sich mit Mechanismen der Vererbung, die über die genetische Festlegung hinausgehen. Es handelt sich um dynamische Veränderungen, bei denen wechselnde Umweltbedingungen wie Ernährung, Stress sowie Medikamente epigenetische Muster hinterlassen. Proteine bestimmen dabei, welche Teile des genetischen Codes einer Zelle für eine spezifische Funktion abgerufen werden – ähnlich wie Lesezeichen dafür sorgen, dass die richtigen Seiten eines Buchs aufgeschlagen werden. Die Analyse und Interpretation der epigenetischen Muster kann dazu beitragen, die Entstehung von Krankheiten besser zu verstehen. Langfristiges Ziel des SFB 992 ist es, die Diagnose und Therapie verschiedener Krankheiten zu verbessern. Sprecher ist Prof. Dr. Roland Schüle, Wissenschaftlicher Direktor der Abteilung Urologie und Leiter der Zentralen Klinischen Forschung am Universitätsklinikum Freiburg. Weitere Wissenschaftler von unterschiedlichen Instituten und Abteilungen der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg sowie des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg sind an dem Vorhaben beteiligt.
„Die Bewilligung des Fortsetzungsantrages des SFB 992 ist ein weiterer Meilenstein der epigenetischen Forschung am Standort Freiburg. Die Bewilligung honoriert zum einen die exzellente Forschung in den Projekten der ersten Förderperiode“, sagt Schüle. „Zum anderen ist es ein Ansporn, diese Forschung weiterzuführen, um unserem Ziel eines Centre of Excellence der translationalen epigenetischen Forschung näher zu kommen und neue Forschungserkenntnisse zu klinisch relevanten Fragestellungen zu gewinnen.“
SFB/TRR 179 „Ursachen der Ausheilung bzw. Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitisviren“, Fördersumme inklusive Programmpauschale: circa 12,1 Millionen Euro
Ein Team um Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie) des Universitätsklinikums Freiburg, beteiligt sich an dem neuen SFB/TRR 179. Das Projekt geht am Beispiel der verschiedenen Hepatitis-Viren der Frage nach, was darüber entscheidet, dass Infektionen zwar bei einigen Patientinnen und Patienten ausheilen, bei den meisten hingegen einen chronischen Verlauf nehmen. Außerdem wollen die Wissenschaftler ergründen, wie dieses Wissen für neue Therapieansätze genutzt werden kann – was angesichts von mehr als 500.000 chronisch Hepatitis infizierten Personen in Deutschland von großer klinischer Bedeutung ist. Sprecher des SFB/TRR ist Prof. Dr. Ralf Bartenschlager vom Universitätsklinikum Heidelberg und vom Deutschen Krebsforschungszentrum, weitere beteiligte Hochschulen sind die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München. Der SFB/TRR ist eine Weiterentwicklung einer DFG-Forschergruppe, die an den Universitäten Freiburg und Heidelberg etabliert war.
„Die Bewilligung dieses SFB/TRR unterstreicht die Exzellenz und Tradition auf dem Gebiet der Hepatologie sowie Infektiologie und Immunologie am Standort Freiburg“, erklärt Thimme. „Es ist eine große Motivation, die enge und sehr gut etablierte Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und Klinik zum Wohle unserer Patienten fortzusetzen und auszubauen.“
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg zum SFB/TRR 179
Kontakt:
Prof. Dr. Roland Schüle
Wissenschaftlicher Direktor
Klinik für Urologie
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-63100
roland.schuele@uniklinik-freiburg.de
Prof. Dr. Robert Thimme
Ärztlicher Direktor
Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-34040
robert.thimme@uniklinik-freiburg.de
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