Ein klarer Blick
Die Augen des Mediziners Dr. Peter Kardos trübten sich zunehmend. Im Gegenlicht sah er nur noch Konturen, Kurven auf dem Monitor konnte er nicht mehr erkennen. Der Grund war eine Funktionsstörung der Endothelzellen. Seine Hornhaut schwoll an. Auf Empfehlung ließ er sich am Universitätsklinikum Freiburg behandeln. Nach einem minimalinvasiven Eingriff, bei dem der Ärztliche Direktor Prof. Thomas Reinhard nicht die ganze Hornhaut, sondern nur die Innenschicht transplantierte, sieht er heute wieder klar.
Die wenigen Meter von der Wohnung in seine Gemeinschaftspraxis geht Dr. Peter Kardos gern zu Fuß. Bei diesem Spaziergang fiel dem Mediziner zum ersten Mal auf, das etwas mit seinen Augen nicht stimmt. Die Morgensonne schien ihm entgegen und er konnte die Gesichter der Entgegenkommenden nicht klar erkennen. Er sah nur Konturen. Seine Augenärztin diagnostizierte zunächst einen grauen Star, doch der war noch in einem zu frühen Stadium, um die Ursache für seine Sehprobleme zu sein. Der Grund für die zunehmende Trübung seiner Hornhaut war die so genannte Fuchs‘sche Hornhautendotheldystrophie – eine angeborene Erkrankung bei der die Endothelzellen, die die Hornhaut vom Augeninneren abgrenzen, mit zunehmendem Alter nicht mehr in der Lage sind, Flüssigkeit aus der Hornhaut zu pumpen. Die Hornhaut quillt. Die Sehschärfe vermindert sich und die Blendungsempfindlichkeit steigt. „Ich habe wie durch einen Nebel gesehen. Im Schlaflabor konnte ich manche farbige Kurven auf den Monitoren nicht mehr erkennen“, erinnert sich Dr. Peter Kardos.
Zunächst wurde die vom grauen Star betroffene Linse entfernt und eine neue implantiert. Der Eingriff sollte auch die Hornhaut schonen. Doch verschlimmerte sich daraufhin die Trübung. Dr. Kardos: „Ich sah noch schlechter als vor dem Eingriff. Meine Augenärztin empfahl mir dann eine Behandlung in der Augenklinik des Universitätsklinikums Freiburg, in der man ein schonendes Verfahren anwenden könne, um meine Hornhauttrübung zu therapieren.“
Nahtfrei transplantieren
Das Endothel ist nicht regenerationsfähig, sodass eine Hornhauttransplantation lange Zeit die einzige Möglichkeit war, die Funktion wiederherzustellen. Die Augenklinik des Universitätsklinikums setzt zunehmend eine schonendere, minimalinvasive Methode ein, die Descemet‘s Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK). Hierbei wird nicht mehr die ganze Hornhaut ersetzt, sondern nur die betroffene Hornhautinnenschicht. Bei dem Verfahren wird zunächst die erkrankte Schicht über einen kleinen Zugang entfernt und dann das Transplantat mit Hilfe einer Luftblase nahtfrei im Auge fixiert.
Dr. Kardos wurde stationär am Uniklinikum aufgenommen. „Ich war begeistert davon, wie gut die Augenklinik organisiert ist“, sagt der Frankfurter. „Der Eingriff dauerte eine Stunde. Zunächst wurde mein linkes Auge operiert, wenige Monate später mein rechtes Auge.“ Drei bis vier Tage musste er danach auf dem Rücken liegen, damit sich die implantierte Zellschicht mit der Hornhaut verbindet. Der erste Eingriff verlief ohne Komplikationen. Allerdings liegt bei 30 Prozent der Fälle die Zellschicht nicht sofort an, so dass neue Luft eingefüllt werden muss. So auch nach der Operation am rechten Auge von Dr. Kardos. „Der zweite Eingriff war aber erfolgreich und nun sehe ich auf beiden Augen sehr gut.“ Künftig könne er bei Vorträgen wieder bequem in der letzten Reihe Platz nehmen und trotzdem jedes Wort auf den Präsentationen erkennen, ergänzt er erfreut.
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