ampuls 1 - 2019

6 1/2019 Herr Arnitz, Sie haben sich zuletzt vor allem der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegenden gewidmet. Was hat Sie bewogen, als Pflege- dienstleiter an die Uniklinik zu wechseln? Ich bin ein Mensch, der gerne gestaltet und sich neuen Heraus­ forderungen stellt. Deshalb habe ich mich für einen Wechsel an die Uniklinik entschieden. Ich freue mich darauf, als Pflege­ dienstleiter an einem Haus, in dem Hochleistungsmedizin, For­ schung und Lehre mit einer fach­ lich hochwertigen Pflege zusam­ menkommen, zu arbeiten sowie die bereits vorhandene professi­ onelle Pflege zum Wohle der Pa­ tienten weiterzuentwickeln. Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit? Ich komme aus einer Familie, in der soziale Berufe Tradition ha­ ben, und arbeite sehr gerne mit Menschen. Außerdem macht es mir Freude, in meiner neuen Posi­ tion verschiedene Bereiche im Sinne des vernetzten Versor­ gungsmanagements zusammen­ zubringen und zu koordinieren. Dabei kommt es mir zugute, dass ich im Laufe meiner Berufslauf­ bahn auf sehr unterschiedlichen Stellen gearbeitet habe, beispiels­ weise als Anästhesie- und In­ tensivpfleger, Pflegedienstleiter, als Heimleiter in der Altenpflege und zuletzt als Weiterbildungs­ akademieleiter und Lehrer in der Pflegepädagogik. Welche Themen möchten Sie als Pflegedienstleiter als Erstes anpacken? Besonders am Herzen liegt mir das Thema Ausbildung. Ich möchte den Auszubildenden in unseren Departments weiterhin eine gute praktische Ausbildung ermöglichen und junge Men­ schen langfristig für den Pflege­ beruf begeistern. Wie entspannen Sie sich nach einer ereignisreichen Arbeitswoche? Ich verbringe gerne viel Zeit in der Natur. Beim Wandern oder bei Motorradtouren mit meiner Frau kann ich besonders gut ab­ schalten. Da es mir Spaß macht, Dinge anzutreiben, empfinde ich es ebenfalls als sehr bereichernd, mich in meiner Freizeit kommu­ nalpolitisch zu engagieren. Pflege vernetzt gestalten Robert Arnitz ist seit Januar 2019 Pflegedienstleiter des Departments Chirurgie sowie des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Uniklinik Freiburg Frau Mahlert, was genau ist das Ziel von BEM? Grundsätzlich ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement als ein Unterstützungsangebot des Arbeitgebers für längerfristig oder wiederholt erkrankte Mitarbeite­ rinnen und Mitarbeiter gedacht. Wir haben dabei das Ziel, zum einen die individuelle Arbeitsfä­ higkeit des jeweiligen BEM- Berechtigten wiederherzustellen beziehungsweise zu stabilisieren. Zum anderen möchten wir die BEM-Gespräche nutzen, um vor­ beugende Ansatzpunkte zu entwi­ ckeln, die die Mitarbeiter vor Er­ krankungen schützen. Was motiviert Sie, sich für BEM zu engagieren? Jeder BEM-Fall ist individuell und erfordert Einfühlungsvermö­ gen, aber auch eine lösungsorien­ tierte und positive Grundeinstel­ lung. Gleichzeitig ist es wichtig, eine Bewältigungsstrategie zu finden, die auch von den Vorge­ setzten und den Team-Mitglie­ dern getragen wird. In diesem Spannungsfeld betroffene Be­ schäftigte zu unterstützen, emp­ finde ich als eine sehr sinnvolle Tätigkeit, die mir Freude bereitet. Daneben motiviert mich, das BEM-Verfahren innerhalb des Klinikums besser bekannt zu ma­ chen, weil ich überzeugt bin, dass es für alle Beteiligten Chancen für ein menschliches und gesundes Miteinanderarbeiten bietet. Seit Oktober gibt es an der Uniklinik eine Koordi- natorin für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Wie sieht die Zusammenarbeit von BEM und BGM aus? Durch eine enge Zusammenarbeit mit der BGM-Koordinatorin Julia Heinemann möchte ich erreichen, dass wichtige Erkenntnisse über Gesundheitsrisiken aus den BEM-Gesprächen in das Betrieb­ liche Gesundheitsmanagement einfließen. Perspektivisch wollen wir durch diese Zusammenarbeit Gesundheitsangebote für die Be­ schäftigten entwickeln, die sie bei psychisch oder körperlich belas­ tenden Tätigkeiten entlasten. Wo können Sie am besten abschalten? Als Berlinerin ist mir Freiburg und vor allem die wunderschöne Um­ gebung ans Herz gewachsen. Ein­ kaufen auf dem Münstermarkt, Sonnenbaden oder Joggen an der Dreisam, Radtouren an den Kai­ serstuhl oder Schneeschuhwande­ rungen im Schwarzwald – das al­ les sind Unternehmungen, die ich sehr genieße und bei denen ich Kraft für den Arbeitsalltag tanke. „Für ein menschliches und gesundes Miteinanderarbeiten“ Clara Mahlert leitet seit 15. November 2018 die Stabsstelle Betriebliches Eingliederungsmanage- ment (BEM) an der Uniklinik Freiburg. Im Interview erklärt sie, welcher Gedanke hinter dem BEM steht und was sie bei der Arbeit motiviert Wie funktioniert das BEM-Verfahren? ❙ Das BEM-Verfahren wird allen Beschäftigen angeboten, die innerhalb eines Jahres länger als sechsWochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind. ❙ Eine Teilnahme ist grundsätzlich freiwillig. Datenschutz und Vertraulichkeit werden gewahrt, auch muss niemand eine ärztliche Diagnose oder dergleichen offenlegen. ❙ Ein Integrationsteam aus Stabsstellenleitung BEM, Betriebsärztlichem Dienst, Personalrat und – bei schwerbehinderten Beschäftigten – Schwerbehindertenvertretung klärt gemein- sammit den Beschäftigten, welche Mittel ergriffen werden können, um die Arbeitsfähig- keit wiederherzustellen und langfristig zu gewährleisten. ❙ Möglich sind die Teilnahme an Reha-Angebo- ten, eine stufenweiseWiedereingliederung, gezielte Anpassungen der individuellen Arbeitsbedingungen, Arbeitsmittel und -aufgaben sowieWeiterbildungen oder eine interne Umsetzung.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2Njg=