ampuls 1- 2018

6 1/2018 Andrea P ster-Wartha freut sich aufs Segeln und Sprachenlernen 1/2 Die Fachärztin Dr. Andrea P ster-Wartha ging nach 30 Jahren an der Uniklinik in den Ruhestand. Schon ihre Eltern waren hier beschäftigt „Ich bin ein Kind der Hautklinik“, sagt Dr. Andrea Pfister-Wartha, Fachärztin für Haut- und Ge- schlechtskrankheiten, und lacht. Schon ihre Eltern waren an der Klinik für Dermatologie in der Hauptstraße 7 beschäftigt. Ihr Vater als Arzt und für einige Zeit auch als kommissarischer Klinikleiter, ihre Mutter war Röntgenassistentin. An den Weih- nachtsfeiertagen verbrachte die Familie oft Zeit mit den Nonnen, die damals noch im Oberge- schoss ihre Räume hatten. Dort unterm Dach war in der Kapelle eine Krippe aufgebaut. Das Je- suskind war aus Wachs und von einem Klinikmitarbeiter, der als Moulageur arbeitete, hergestellt. „Daran erinnere ich mich gerne“, sagt Pfister-Wartha. Kurz vor Weihnachten 2017 ging die Fachärztin nun nach 30 „Ein Kind der Hautklinik“ Jahren an der Klinik in den Ru- hestand. „Dass ich selbst Haut- ärztin wurde, hängt mit dem Fach zusammen“, sagt Pfister- Wartha. „Es ist sehr vielfältig.“ Denn dazu gehören neben der Chirurgie auch die konservative Dermatologie, die Allergologie und viele Bereiche mehr. Sie selbst beschränkte sich nie auf die reine Medizin und war unter anderem Sicherheits- und Hygi- enebeauftragte, Zuständige für die Dienstplanung, Mitglied der Ernährungskommission und lei- tete viele Jahre das Mykologi- sche Labor der Hautklinik. Zuletzt war Andrea Pfister- Wartha in der Privatambulanz tätig. Die größte medizinische Veränderung der letzten 30 Jahre ist für sie die Tumortherapie. „Damals, als ich meine Tätigkeit in der Hautklinik begann, war ein Melanom wesentlich gefähr- licher als heute, viele Menschen sind an den Metastasen gestor- ben.“ Heute werden Immun- und Biologikatherapien angewandt „und die Menschen haben gute Chancen, bei guter Lebensquali- tät noch lange zu überleben“. Genießen will Andrea Pfister- Wartha die vor ihr liegende Zeit gemeinsam mit ihrem Mann vor allem an der Ostsee. Dort ver- brachten die beiden begeisterten Segler schon oft ihre Ferien. Der Abschied von der Klinik fällt ihr nicht schwer. „Ich freue mich vor allem auf die Freiheit, auf Reisen gehen zu können, wann ich will.“ Nach drei Jahrzehnten Krankenhausdienst hat sie viele Wünsche für die Zukunft: neue Sprachen lernen, vor Jahren ge- lernte Sprachen au rischen – oder lange Segeltörns machen. Risiken strukturiert entgegentreten Professor Dr. Frank Makowiec ist neuer Ärztlicher Koordinator für das klinische Qualitäts- und Risikomanagement der Uniklinik Ohne diese Markierung geht gar nichts. Wenn ein Patient vor ei- ner OP kein Zeichen mit einem Textmarker auf der Haut trägt, würde der Chirurg das Skalpell nicht ansetzen. „Patientensi- cherheit spielt eine wichtige Rolle in der Versorgung, speziell an einem Klinikum der Maxi- malversorgung“, sagt Professor Dr. Frank Makowiec. Der erfah- rene Arzt, der 16 Jahre als Chi- rurg an der Uniklinik arbeitete, hat Mitte 2017 die neu geschaf- fene Position als Ärztlicher Ko- ordinator im klinischen Quali- täts- und Risikomanagement in der Stabsstelle Governance und Qualität übernommen. „Mit meinen Kenntnissen des Klinikums und zahlreicher Abläufe im klinischen Betrieb sowie im Kontakt zu vielen Mitarbeitern möchte ich in en- ger Zusammenarbeit mit den klinischen Bereichen zentrale Elemente des klinischen Risi- komanagements bereichsüber- greifend weiter voranbringen oder auch neu implementieren“, sagt Makowiec. Der Gesetzge- ber hat über den Gemeinsa- men Bundesausschuss (G-BA) der Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen Ende 2016 deutlich erhöhte Anforderun- gen an das klinische Risikoma- nagement in Krankenhäusern gestellt. „Deshalb müssen wir jetzt verbindlich Strukturen ei- nes Risikomanagements vor- halten, unter anderem mit Mel- desystemen oder Operations- checklisten, um Fehler zu ver- meiden“, so Makowiec. Denn im Laufe der vergange- nen beiden Jahrzehnte ist mehr und mehr bewusst geworden, dass ein relevanter Anteil von Patienten Komplikationen oder unerwünschte Ereignisse auf- grund von Fehlern oder nicht optimalen Ablaufprozessen er- leidet. Weltweit wird davon ausgegangen, dass Behand- lungsfehler unter den zehn häu- figsten Todesursachen liegen; eine aktuelle Analyse aus den USA ordnete Behandlungsfeh- ler gar an dritter Stelle der To- desursachen ein. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde im Gesundheitswesen in vielen Bereichen der Prozess ei- ner veränderten Fehlerkultur ge- fordert und eingeführt. „Fehler sind im überwiegenden Anteil nicht isolierte Fehler von (ein- zelnen) Personen, sondern ha- ben oft vielfältige Ursachen im organisatorischen, technischen und kommunikativen Bereich“, sagt Professor Makowiec. Wurden Behandlungsfehler früher teilweise verschwiegen, so wird heutzutage ein anderer, o ener Umgang mit Fehlern gefordert. Dies soll unter an- derem zu einem maximalen Lerne ekt bei allen Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern füh- ren. Das heißt: Schon im Vor- feld sollen diese Fehler künftig verhindert werden. Der Hoch- leistungsbetrieb der Uniklinik mit einem hohen Anteil an Notfällen, sehr kranken Pa- tienten, komplexen Eingri en und Operationen sowie mit großen Intensivstationen kann in diesem Zusammenhang durchaus als Hochrisikobe- reich gesehen werden. „Unser Klinikum hat die Not- wendigkeit einer aktiven Fehler- vorbeugung früh erkannt. So war sie als nur eine von zwei deut- schen Universitätskliniken an der Entwicklung der OP-Check- liste durch die Weltgesundheits- organisation wesentlich betei- ligt“, erinnert Makowiec. Eingeführt wurden unter anderem Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen, Fallbe- sprechungen sowie das Patien- tenarmband (siehe amPuls 3/2013 und 6/2015). Als Ziel des klinischen Risi- komanagements nennt Frank Makowiec „die Befähigung des Klinikums und seiner Be- reiche, mit Patientenrisiken strukturiert und systematisch umzugehen“. Um dies einzu- üben, bietet er künftig auch klinikumsweite und bereichs- übergreifende Schulungen an. Frank Makowiec Weitere Informationen nden Sie im Intranet unter Services/Angebote: „QM-Portal“ i

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