Das Magazin 3 - 2019
DIE GENDATEN DES TUMORS WERDEN AUTOMATISCH AUSGEWERTET „Bislang braucht man für die Aus- wertung des gesamten Tumorerb- guts viel Zeit und enormes Vorwis- sen“, sagt Professor Dr. Dr. Melanie Börries, Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin am Universitäts- klinikum Freiburg und ebenfalls Sprecherin des Molekularen Tumor- boards. Um diese Technologie mehr Ärzten und damit mehr Patienten zugänglich zu machen, entwickelt die Medizinerin Börries mit ihrem Team einen volldigitalen Verarbei- tungsprozess für solche komplexen Gendatensätze. „Wir sprechen von einer Pipeline: Vorne gehen die Anfrage und der Datensatz rein und hinten kommt, nach vielen Verarbei- tungs- und Auswertungsschritten, ein qualitativ hochwertiges und einheitliches Ergebnis heraus“, sagt Börries. Das Projekt ist ein Teil vonMIRACUM, einem großen Forschungskonsorti- um der Medizin-Informatik-Initiative des Bundes. „Wir haben vor Beginn der Programmentwicklung bei den späteren Nutzern medizinisch rele- vante Wünsche abgefragt, aber auch verschiedene grafische Benutzer- oberflächen zur Wahl gestellt. Damit wollen wir sicherstellen, dass das Programm später gut angenommen wird“, sagt Börries. Am Ende sollen die involvierten Wissenschaftler und die behandelnden Ärzte auto- matisch einen grafisch aufbereiteten Bericht erhalten. Er soll dann die wichtigsten Informationen aus der Analyse des gesamten Tumorerb- guts enthalten. » „Wir haben vor Beginn der Programmentwicklung bei den späteren Nutzern medizinisch relevante Wünsche abgefragt.“ Tumorerbgut rein, Analyse raus: Damit diese Pipe- line funktioniert, müssen viele kom- plexe Auswer- tungsschritte miteinander verzahnt werden. 15 das magazin 03 | 2019
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