Das Magazin 3 - 2019

Als der Krebs wiederkommt, ist die Enttäuschung bei Susanne P. riesig. Schon zweimal hatte sie wegen eines Lebertumors eine Chemothe- rapie erhalten. Zunächst war der Krebs geschrumpft, später aber wie- der gewachsen. Nun gibt es keine einheitliche Therapieempfehlung mehr. Im Molekularen Tumorboard des Tumorzentrums Freiburg – CCCF am Universitätsklinikum Freiburg entscheiden die behandelnden On- kologen mit Molekularbiologen, Pathologen und Bioinformatikern, das Tumorerbgut auf Schwachstel- len hin zu untersuchen. Dies über- nimmt am Institut für Klinische Pathologie ein Team um Professor Dr. Silke Laßmann. Sie ist dort die naturwissenschaftliche Leiterin der molekularen Diagnostik und eine der drei Sprecherinnen des Moleku- laren Tumorboards. „Mit den neuen Analyseverfahren entstehen kom- plexe Datensätze des Tumorerbguts. Diese Daten müssen molekularbio- logisch und auf ihre medizinische Aussagekraft hin bewertet und interpretiert werden“, sagt Laßmann. Es gilt herauszufinden, welche ein- zelne oder kombinierte molekulare Veränderung für den Tumor ent- scheidend ist, ob es dazu passende gezielte Therapien gibt und ob diese für den jeweiligen Patienten auch geeignet sind. EINE PIPELINE GEGEN DEN KREBS ??? Um Schwachstellen im Erbgut bösartiger Tumore zu finden, müssen Expertinnen und Experten wahre Datenberge generie- ren und auswerten. In einem bundesweit beachteten Projekt erarbeiten Freiburger Forschende jetzt einen Weg, Ärzte zu ent- lasten, Daten zu vereinheitlichen und möglichst viele Patienten von der digitalen Diagnostik profitieren zu lassen. 14 das magazin 03 | 2019

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