Das Magazin 2 - 2018
SEHR NIEDRIGER BLUTDRUCK HOHER PULS SCHNELLE, FLACHE ATMUNG PLÖTZLICH EINSETZENDE VERWIRRTHEIT Blasenkatheter“, erklärt Dr. Johannes Kalbhenn. Er ist Geschäftsführender Oberarzt Intensivtherapie an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. THERAPIE AN VIELEN STELLEN GLEICHZEITIG „Drei Schritte sind in der Sepsis-The- rapie entscheidend: Eine möglichst schnelle Diagnose, die Identifikation des krankmachenden Keims und da- rauf aufbauend die Behandlung mit Antibiotika und die Säuberung der Infektionsquelle“, fasst Bürkle zu- sammen. Über eine Infusion mit Flüssigkeit und Medikamenten stabilisieren die Ärzte den Blutdruck. Bei einem Ausfall der Nieren kann eine Dialyse, auch Blutwäsche ge- nannt, den Zustand stabilisieren. Selbst eine mangelhafte Lungen- funktion können die Freiburger Intensivmediziner temporär über- brücken. Dafür wird das Blut des Patienten außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und in den Körper zurückgeleitet. Doch die Therapie ist in Zeiten fort- schreitender Antibiotika-Resistenzen immer schwieriger. Darum werden am Universitätsklinikum Freiburg seit vielen Jahren neue Wege der Sepsis-Behandlung erforscht. Neben neuen Antibiotika sollen vor allem Medikamente helfen, die die über- schießende Immunantwort der Patienten bremsen. „Bisher handelt es sich aber um experimentelle Behandlungsmethoden“, schränkt der Intensivmediziner Kalbhenn ein. So hängt weiterhin viel davon ab, wie schnell eine Sepsis erkannt wird. „Im Vergleich zu früher sind unsere Möglichkeiten heute fantas- tisch“, sagt Bürkle. „Aber die Sepsis bleibt lebensgefährlich.“ I MIT IMPFUNGEN VORBEUGEN Nicht jede Sepsis lässt sich verhindern. Aber die richtigen Impfungen können schützen. Wichtig sind vor allem Impfungen gegen Tetanus, Grippe, Pneumokokken und Meningitis. das magazin 02 | 2018 Schwerpunkt Chronische Entzündungen 25
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