Das Magazin 2 - 2018

Eine Lungen- oder Harnwegsent- zündung, eine infizierte Wunde, ein eitriger Zahn: Die Ursachen für eine Sepsis sind vielfältig. Rund 280.000 Menschen erkranken jähr- lich in Deutschland an dieser In- fektion. Bei mindestens 60.000 Menschen endet die Krankheit töd- lich, wobei es eine hohe Dunkelziffer gibt. „Eine Sepsis ist immer ein Notfall. Darum sollte bei entspre- chendem Verdacht sofort ein Arzt konsultiert werden“, betont Profes- sor Dr. Hartmut Bürkle, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesio- logie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. Ausgelöst wird eine Sepsis meist durch eine bakterielle Infektion, die der Körper nicht am Ort der Entzündung in den Griff bekommt. Dringen die Erreger in den Blut- kreislauf ein, können sie sich dort vermehren und verbreiten. Durch diese generalisierte Infektion wird das Immunsystem sehr stark akti- viert. Die Folge: Der Blutdruck fällt so stark, dass lebenswichtige Organe wie Herz, Lunge und Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und schnell Schaden nehmen. Sind mehrere Organe betroffen, spricht man von Multiorganversagen, ein akut Sie kann innerhalb weniger Stunden tödlich verlaufen und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland: die Sepsis, auch Blutvergiftung genannt. Nur eine sofortige Behandlung kann helfen. lebensbedrohlicher Zustand, der schnellstmöglich auf einer Intensiv- station behandelt werden muss. MENSCHEN MIT DIABETES ODER KREBS SIND BESONDERS GEFÄHRDET Besonders gefährdet sind Men- schen mit geschwächtem Immun- system wie Frühgeborene, Diabe- tes- oder Krebskranke sowie Patienten unmittelbar nach einer Operation. „Um eine sogenannte Katheter-assoziierte Sepsis in der Klinik zu vermeiden, verzichten wir auf der Intensivstation wo immer möglich auf Gefäß- und FIEBER UNWOHLSEIN SCHÜTTELFROST VIELFÄLTIGE ANZEICHEN das magazin 02 | 2018 Schwerpunkt Chronische Entzündungen 24

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2Njg=