Effektiver, effizienter und patientenorientierter – so muss die Gesundheitsversorgung der Zukunft aussehen. Am Universitätsklinikum Freiburg stellen wir uns dieser Transformation und treiben die Ambulantisierung konsequent voran. Mit unseren Partnern der umliegenden Krankenhäuser entwickeln wir ständig neue Formen der Zusammenarbeit. Bereits heute halten wir im Verhältnis zur Bevölkerung weniger Krankenhausbetten vor als in anderen Regionen und bündeln Kompetenzen sinnvoll. So konnten wir mit einem gemeinsamen, sektorübergreifenden Tresen für Notfallpatient*innen die Notaufnahme des Universitätsklinikums signifikant entlasten.
Die stetige Digitalisierung und der intelligente Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind unerlässlich auf dem Weg zur Medizin von morgen. Am Universitätsklinikum Freiburg werden bereits heute alle Patient*innen mit Unterstützung von KI behandelt. 2023 wurde in der Klinik für Augenheilkunde ein KI-Programm so trainiert, dass es auf Basis der Befunde datenschutzkonform Arztbriefe schreibt und Behandlungsempfehlungen gibt. Ebenfalls unterstützt durch KI erlaubt eine neue Technologie den Ärzt*innen in der Neurochirurgie, Neuropathologie und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, verdächtiges Gewebe während einer Operation vor Ort und in wenigen Minuten auf Tumoreigenschaften zu bewerten. Dadurch wird die Behandlung von Tumoren erheblich beschleunigt und personalisiert. Gewebestrukturen in bisher unerreichter Präzision enthüllt der europaweit modernste 3-Tesla-Ganzkörper-Magnetresonanztomograph mit Patientenzulassung, der im September 2023 in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie installiert wurde. Dank ultrastarker Magnetfeldgradienten und integrierter KI-Unterstützung erlaubt er wesentlich schnellere und schärfere Gewebeaufnahmen, die insbesondere in der onkologischen und kardiovaskulären Bildgebung sowie in den Neurowissenschaften zum Einsatz kommen sollen.
Dies sind nur drei Beispiele aus einer ganzen Reihe von Premieren am Universitätsklinikum Freiburg, zu denen auch die bundesweit erste stereotaktische Strahlentherapie bei Prostatakrebs, der bundesweit erste Einsatz eines nicht-invasiven KI-gestützten Epilepsiestimulators zur Anfallsunterbrechung und der Einsatz von Virtueller Realität zur Behandlung von Patient*innen mit Angsterkrankungen zählen. Sie alle belegen unseren Anspruch, täglich neu qualitätszentrierte universitäre Spitzenmedizin zu gestalten.
Dabei haben wir immer die Nachhaltigkeit im Blick. 2023 hat das Universitätsklinikum Freiburg gemeinsam mit dem Öko-Institut e.V. einen Open-Access-CO2-Rechner entwickelt und veröffentlicht, mit dem Krankenhäuser ihre CO2-Bilanz nach internationalen Standards erstellen können. Ein wichtiges Instrument, um Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Diese Fortschritte wären nicht möglich ohne das Engagement unserer Mitarbeiter*innen, die zum Wohle unserer Patient*innen zusammenarbeiten. Mit ihrer Vielfalt an Erfahrungen, Kompetenzen und persönlichen Hintergründen tragen sie alle ihren Teil dazu bei, dass das Universitätsklinikum Freiburg selbstbewusst in die Zukunft blicken kann.
Das Universitätsklinikum Freiburg steht wie das gesamte Gesundheitswesen vor einem doppelten demografischen Wandel: Einerseits nimmt die Anzahl an mehrfach und chronisch erkrankten Patient*innen stetig zu, andererseits schrumpft die arbeitende Bevölkerung spürbar. Diese Entwicklungen sowie der hohe Kostendruck im Gesundheitssystem erfordern beides: die kontinuierliche Optimierung bestehender Prozesse wie auch grundsätzliche Veränderungen, um auf Neues zu reagieren. Die strategische Weiterentwicklung des Klinikums tatkräftig und verlässlich zu begleiten, ist dem Aufsichtsrat ein wichtiges Anliegen. Der Aufsichtsrat würdigt die vielfältigen Fortschritte in den verschiedensten Bereichen. Er begleitet die großen Themen Bau und Infrastruktur, Ambulantisierung und Digitalisierung. Von herausgehobener Bedeutung ist dabei das Gewinnen und Fördern von engagierten Mitarbeitenden, um aktuellen und künftigen Herausforderungen optimal zu begegnen.
Umso erfreulicher ist es, dass 2023 am Universitätsklinikum Freiburg alle Ausbildungsplätze in den Gesundheitsfachberufen besetzt werden konnten. Mehr als 400 neue Auszubildende, dual Studierende und Freiwillige haben in diesem Jahr ihre berufliche Laufbahn am Klinikum begonnen. Zudem konnten 100 neue, fertig ausgebildete Pflegefachpersonen eingestellt werden. Ein eindrücklicher Beleg für das hohe Ansehen des Universitätsklinikums Freiburg als Ausbildungsstätte und Arbeitgeber. Zudem wurden die Impulse aus der Mitarbeitenden-Umfrage konsequent weiterverfolgt. Gemeinsam mit dem Klinikumsvorstand haben mehr als 60 Führungskräfte ein neues Führungsleitbild entwickelt, das sie als Multiplikator*innen für eine werteorientierte Unternehmenskultur in die Pflicht nimmt.
Auch die Forschung am Standort entwickelt sich sehr gut. So stammten 2023 vier der weltweit meistzitierten Wissenschaftler*innen in der Kategorie „Klinische Medizin“ aus dem Universitätsklinikum Freiburg. Die Gesamtsumme an eingeworbenen Drittmitteln konnte erneut gesteigert werden und belegt mit beachtlichen 105,7 Millionen Euro die Forschungsstärke der Medizinischen Fakultät. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiter*innen des Universitätsklinikums Freiburg für ihren täglichen Einsatz in Behandlung, Forschung und Lehre.
89.438 stationäre Fälle
950.646 Ambulanzbesuche
2.179 Betten
15.127 Mitarbeiter*innen
davon 1.904 Ärzt*innen und 4.444 Pflegefachpersonen
durchschnittliche Fallschwere (Case-Mix-Index): 1,260
Summe der Bewertungsrelationen (Case-Mix): 100.379
eingeworbene Drittmittel: 105,7 Millionen Euro
Im März 2023 erhielt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Universitätsklinikum Freiburg einen Einblick, wie Virtual Reality Herzeingriffe künftig noch sicherer machen kann. Sie besuchte ein hochmodernes Forschungslabor, steuerte einen OP-Roboter und sprach mit Auszubildenden der Pflege und mit Medizinstudierenden über ihre Erfahrungen auf interprofessionellen Schulstationen.
Seit Juni 2023 ist Prof. Dr. Philipp Henneke Ärztlicher Direktor des Instituts für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg. Mit seinem Schwerpunkt der Entwicklung von Infektionsresistenz erweitert er das Forschungsspektrum des Instituts. Er übernimmt die Institutsleitung von Prof. Dr. Hajo Grundmann.
Prof. Dr. Tobias Feuchtinger leitet seit September 2023 die Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Freiburg. Feuchtinger forscht an neuen Zell- und Immuntherapien für Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen. Er folgt auf Prof. Dr. Charlotte Niemeyer.
Den Datentransfer zwischen onkologischen Exzellenzzentren zugunsten maßgeschneiderter Therapien verbessern: Das ist das Ziel des neuen Verbundprojekts PM⁴Onco, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab Mai 2023 im Rahmen der Medizininformatik-Initiative mit insgesamt 11 Millionen Euro gefördert wird. Koordiniert wird es von Prof. Dr. Dr. Melanie Börries, Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin am Universitätsklinikum Freiburg.
Der neue Sonderforschungsbereich (SFB) 1598 „Small Data“ entwickelt ab Oktober 2023 Methoden, wie sich mit Techniken der KI und der Modellierung auch in kleineren Datensätzen komplexe Muster entdecken lassen. Sprecher ist Prof. Dr. Harald Binder, Direktor des Instituts für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI) des Universitätsklinikums Freiburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt mit über 11 Millionen Euro.
Verlängert wurden der Sonderforschungsbereich SFB 1160 „IMPATH – Immunpathologie aufgrund eingeschränkter Immunreaktionen“ mit seinem Sprecher Prof. Dr. Stephan Ehl, Medizinscher Direktor des Instituts für Immundefizienz des Universitätsklinikums Freiburg, sowie der Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB-TRR) 353 „Regulation of cell death decisions“, an dem Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg intensiv beteiligt sind.
Auf einem Baufeld des Universitätsklinikums Freiburg wurde bei einer Kampfmittelsondierung im Januar 2023 eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Baden-Württemberg konnte den schätzungsweise 500 Kilogramm schweren Blindgänger erfolgreich entschärfen. Patient*innen aus mehreren Klinikgebäuden wurden dafür vorsorglich in andere Bereiche verlegt.
Hell, freundlich und hervorragend ausgestattet: Die neuen Unterrichtsräume der Akademie für Medizinische Berufe des Universitätsklinikums Freiburg wurden im April 2023 bezogen. Der Anbau in der Einsteinstraße folgt nachhaltigen Baustandards, wurde von der Stabsstelle Bau- und Entwicklungsplanung realisiert und ermöglicht abwechslungsreichen Unterricht mit aktueller Technik. Die Baukosten von 1,7 Millionen Euro wurden aus klinikeigenen Mitteln finanziert.
Am Universitätsklinikum Freiburg wurde im September 2023 der europaweit modernste 3-Tesla-Ganzkörper-Magnetresonanztomograph (MRT) mit Patient*innenzulassung eingeweiht. Durch eine sehr hohe räumliche Auflösung ermöglicht er unter anderem Einblicke in die Mikrostruktur des Gewebes. Die integrierte Unterstützung mittels Künstlicher Intelligenz erlaubt wesentlich schnellere und schärfere Bildaufnahmen als bislang. Das Gerät wird unter anderem in der Krebs-, Herz- und Hirnforschung eingesetzt.
Der im September 2023 neu eröffnete „Gartenflügel West“ ist eine Erweiterung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. Er besticht durch seine umweltbewusste Architektur und bietet eine angenehme und reizabgeschirmte Atmosphäre für Patient*innen und Mitarbeiter*innen.
Im Oktober 2023 wurde im Universitäts-Notfallzentrum der Umbau für den Modellstandort mit einem gemeinsamen Tresen mit der integrierten hausärztlichen Versorgung fertiggestellt. Innerhalb der ersten vier Monate wurde der gemeinsame Tresen von mehr als 10.000 Patient*innen aufgesucht.
Seit Oktober 2023 können sich leitende Pflegefachpersonen ihre Weiterbildung zur Stationsleitung am Universitätsklinikum Freiburg auf den Studiengang „Bachelor of Arts Management im Gesundheitswesen“ an der Katholischen Hochschule Freiburg anrechnen lassen. Der Weiterbildungsabschluss gilt als Studienberechtigung, das Studium lässt sich mit ihm um bis zu zwei Semester verkürzen. Dies bestätigt die Qualität der Weiterbildung auf Hochschulniveau.
Das Universitätsklinikum Freiburg macht sich stark für ein diskriminierungsfreies Arbeits-, Ausbildungs- und Behandlungsumfeld. Unter dem Slogan „Gemeinsam. Einzigartig. Uniklinik.“ machen ab Januar 2023 insgesamt 15 Portraits als Wanderausstellung an vier Stationen die gelebte Vielfalt unter den Mitarbeiter*innen sichtbar und zeigen, welche Chancen diese für ein produktives Miteinander birgt. Die Portraits sind ein Projekt des Runden Tisches Chancengleichheit und Vielfalt am Universitätsklinikum Freiburg.
„Was ist Ihr persönlicher Moment für die Ewigkeit am Klinikum?“ – mit dieser Frage starteten Ende Januar mehr als 100 Mitarbeiter*innen des Universitätsklinikums Freiburg ihre Mittagspause. Als Teil der Recruitingkampagne, für die zwei berühmte „Momente für die Ewigkeit“ nachgestellt wurden, konnten die Beschäftigten im Januar 2023 bei einer dreitägigen Videoaktion von ihren besonderen Momenten am Klinikum berichten. Daraus ist ein bewegender Videoclip entstanden.
Ein starkes Zeichen zugunsten des Klimaschutzes: Das Universitätsklinikum Freiburg hat im Rahmen eines regionalen Aufforstungsprojekts ein Waldstück bei Kirchzarten mit 1.000 Laub- und Nadelbäumen aufgeforstet und damit einen Beitrag zum Schutz der Natur und des Klimas geleistet. 30 Beschäftigte des Klinikums haben im April 2023 an einer gemeinsamen Pflanzaktion teilgenommen und dabei 500 der gespendeten Bäume auf einer brachliegenden Waldfläche gepflanzt. Auch einige Kinder der klinikeigenen Kindertagesstätte haben mitgemacht.
2023 | 2022 | |
Erträge | ||
Erlöse aus Krankenhausleistungen | 743.007 | 716.857 |
Weitere Erlöse aus Krankenhausbetrieb (u.a. ambulante Leistungen) | 457.051 | 402.036 |
Sonstige Erlöse/Erträge | 60.276 | 48.650 |
Aufwand | ||
Personalaufwand | -562.270 | -558.545 |
Bezogene Leistungen der Medizinischen Fakultät | -177.023 | -178.389 |
Sachaufwand/Materialaufwand | -375.946 | -304.098 |
Sonstige Aufwendungen | -153.095 | -116.111 |
Aufwendungen für übrige bezogene Leistungen | ||
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | -11.888 | -13.000 |
Betriebsergebnis | -19.888 | -2.600 |
Finanzergebnis und Steuern | -2.048 | -2.739 |
Neutrales Ergebnis | 9.689 | -59 |
Jahresergebnis | -12.246 | -5.397 |
2023 | 2022 | ||
Aktiva | |||
Anlagevermögen | 780.752 | 737.256 | |
Immaterielle Vermögens- gegenstände |
2.953 | 3.387 | |
Sachanlagen | 771.441 | 727.018 | |
Finanzanlagen | 6.358 | 6.851 | |
Umlaufvermögen | 381.219 | 404.040 | |
Vorräte | 62.574 | 66.003 | |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
237.250 | 226.346 | |
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten | 81.395 | 111.691 | |
Rechnungs- abgrenzungsposten |
123 | 609 | |
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 449 | 262 | |
Summe Aktiva | 1.162.543 | 1.142.168 | |
Passiva | |||
Eigenkapital | 97.320 | 109.566 | |
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens |
564.739 | 529.937 | |
Rückstellungen | 161.971 | 152.433 | |
Verbindlichkeiten | 334.863 | 350.021 | |
Rechnungs- abgrenzungsposten |
3.650 | 211 | |
Summe Passiva | 1.162.543 | 1.142.168 |