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Unsere gemeinsame Arbeitsgruppe ist interdisziplinär ausgerichtet und umfasst die Bereiche Ernährungsmedizin, Ernährungs- und Sportwissenschaften. Die Forschungsprojekte sind in der Regel über Drittmittel finanziert. Eine wichtige Aufgabe für uns, ist die Betreuung und Ausbildung von Studenten/-innen, des klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchses, durch die wir in den letzten Jahren eine Vielzahl an wissenschaftlichen Abschlussarbeiten initiiert und betreut haben.

Die Sektion wurde 1977 gegründet, einzigartig zu diesem Zeitpunkt in Deutschland. Seit damals gab es viele klinische Forschungsprojekte, die in den deutschlandweiten Leitlinien zur Ernährungstherapie mündeten und weiterhin münden. 

Forschungsschwerpunkte

  • Bestimmung des Ernährungsstatus
  • Diagnostik sowie Behandlung/Beeinflussung der Kachexie und Sarkopenie
  • Ernährungsstatus und Outcome bei Tumorpatienten
  • Erhalt der Muskulatur und körperlichen Leistungsfähigkeit während der Krebstherapie 
  • Supportive Maßnahmen während der Tumortherapie
  • Metabolische Ernährungstherapien
  • Vitamin D (Vitamin-D-Optimierung von Speisepilzen durch UV-Licht)

Aktuelle Forschungsprojekte

Neue Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen – eine randomisierte kontrollierte 2-armige Interventionsstudie

Mit Hilfe dieser Studie soll der mögliche Nutzen von zwei verschiedenen spezifischen Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie untersucht werden.

Ist bei Ihnen eine Chemotherapie einer Krebserkrankung der Eierstöcke (Ovarialcarcinom) oder der Brust (Mammacarcinom) geplant?

Für eine wissenschaftliche Untersuchung (Studie) suchen wir Patientinnen mit Brust- oder Eierstockkrebs, die sich einer Chemotherapie unterziehen werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass durch spezielle Ernährungsformen, wie dem intermittierendem Fasten oder einer gesunden spezifischen Ernährung begleitend zur Chemotherapie die Verträglichkeit und möglicherweise auch die Wirksamkeit einer Chemotherapie verbessert werden können. In umfangreicher Laborforschung der letzten Jahre fand sich für verschiedene Krebserkrankungen der Befund, dass Organismen, die während der Chemotherapie für eine begrenzte Zeit die Kalorienzufuhr begrenzen oder fasten, weniger starke unerwünschte Wirkungen durch die Chemotherapie erfahren und die Wirkung auf Krebszellen teilweise verstärkt ist. Der Hintergrund dieses Effektes ist inzwischen weitgehend aufgeklärt: Wenn dem Körper Nahrung entzogen wird, können sich gesunde Körperzellen darauf einstellen und vom Wachstumsmodus in einen Schutz- und Reparaturmodus wechseln. Krebszellen sind in der Regel unempfindlicher für dieses wachstumshemmende Signal und teilen sich eher noch stärker, was sie empfindlicher für Chemotherapeutika macht, die vor allem wachsende Zellen schädigen. Vermutlich sind vor allem zwei Nahrungsbestandteile, die bei Verzicht für diesen günstigen Effekt verantwortlich sind, tierisches Eiweiß und schnell verdauliche Zucker. Auch für den Verzicht auf tierisches Eiweiß und schnell verdauliche Zucker ließen sich in ersten Laborstudien günstige Effekte auf zahlreiche wichtige Körpersysteme nachweisen.

Mit der jetzigen Studie wollen wir die Wirkungen eines kurzzeitigen, die Chemotherapie begleitenden Fastens oder einer veganen Ernährung ohne Speisezucker untersuchen. Mit der Studienteilnahme bieten wir Frauen die Möglichkeit, während ihrer Chemotherapie unter professioneller Anleitung eine begleitende Ernährungstherapie durchzuführen.

Es ist wichtig, vor Beginn der Chemotherapie mit uns Kontakt aufzunehmen. Unter einer schon laufenden Chemotherapie können wir Sie leider nicht einschließen. Wir ermöglichen einen kurzfristigen Termin in unserer Ambulanz, an dem wir Ihre Eignung für die Studie prüfen und Sie ausführlich auf die Ernährungsumstellung vorbereiten. Sie erhalten eine persönliche Anleitung bei erfahrenen Ernährungsberaterinnen und schriftliches Informationsmaterial.

Aufwand und Dauer der Studie:

In zwei verschiedenen Ernährungsgruppen (Zuteilung per Zufallsprinzip) werden Studienpatientinnen von einem Ernährungsberater umfangreich über die genauen Empfehlungen zu den spezifischen Ernährungsformen geschult und erhalten schriftliche Unterlagen. Darüber hinaus steht Ihnen eine telefonische Auskunft zu Ernährungsfragen zur Verfügung.

Die Auswirkungen auf die Verträglichkeit der Chemotherapie und die Lebensqualität untersuchen wir hauptsächlich mit Fragebögen, Verlaufsdaten der Chemotherapie und Laborergebnissen.

Die strukturierte Erhebung der Lebensqualität, Stimmung, Fatigue und möglicher unerwünschter, durch die Chemotherapie bedingter, Wirkungen erfolgt zur Einschlussuntersuchung sowie

  • bei dreiwöchentlichem Zyklus: jeweils 1 – 3 Tage vor und 7 Tage nach der Chemotherapie,
  • bei wöchentlicher Chemotherapie: 1 – 3 Tage vor der Chemotherapie sowie einmalig 7 Tage nach dem letzten Zyklus. 

Wie profitierten Studienpatientinnen von der Studie?

Alle Teilnehmerinnen der Ernährungstherapie-Gruppen erhalten eine möglicherweise wirksame Begleittherapie zur Chemotherapie.

 

Studienleitung: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Immanuel Krankenhaus/ Charité – Universitätsmedizin Berlin

Studienarzt am Universitätsklinikum Freiburg: Prof. Dr. Hartmut Bertz

Stellvertretende Studienärztin am Universitätsklinikum Freiburg: Dr. med. Beate Rautenberg

Studienzeitraum: ab voraussichtlich Februar 2019

Federführende Leitung der multizentrischen Studie:

Prof. Dr. Andreas Michalsen,
Immanuel Krankenhaus Berlin, Abteilung für Naturheilkunde
Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde Berlin

 

Derzeit an dem Projekt beschäftigte Mitarbeiter:

  • Stefanie Zorn (Ernährungswissenschaftlerin)
  • Janine Ehret (Masterstudentin der Ernährungswissenschaften)

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Einfluss kurzfristigen Fastens und in Kombination mit einer fastenunterstützenden Diät während der Chemotherapie auf Nebenwirkungen und Beschwerden

Es gibt ausreichend Belege, dass ärztlich überwachtes Fasten wirksam für die Behandlung verschiedener chronischer und akuter Krankheiten wie z.B. Rheuma oder metabolisches Syndrom ist. Die häufigste Form therapeutischen Fastens ist modifiziertes Fasten, das die tägliche Aufnahme weniger Kalorien erlaubt, um die Belastung durch reines Wasserfasten und den Proteinkatabolismus zu verringern.

Zell- und Tierexperimente zeigten eine drastische Verringerung therapiebedingter Toxizität durch kurzzeitiges Fasten vor Chemotherapie (CTX) ohne Einfluss auf den therapeutischen Effekt. Das Haupterklärungsmodell für den fastenabhängigen Schutz gesunder Zellen ist, dass sie einen Zustand erreichen, der sich durch reduzierte Zellteilung und Resistenz gegenüber Stress während geringer Energieversorgung auszeichnet. Der Aktionsmechanismus vieler Chemotherapeutika liegt darin, Zellteilung zu stören und dadurch das Absterben schnell teilender Zellen wie Krebszellen herbeizuführen.

Eine systematische Literaturrecherche zum Fasten bei Krebspatienten ergab nur zwei Artikel. Eine Serie von Fallberichten zeigte erstmals die Durchführbarkeit und Sicherheit verschiedener Fastenkuren sowie eine signifikant reduzierte Toxizität. Eine aktuelle randomisierte kontrollierte Pilotstudie ergab eine gute Verträglichkeit sowie Verringerung der Knochenmarkstoxizität und DNA-Schäden in peripheren Blutzellen bei einer 48 h Fastenperiode während der CTX.

Metabolische Ernährungstherapien während der Krebstherapie wie kurzzeitiges Fasten werden nun aktiv diskutiert und über Fernsehen, Print- und Online-Medien verbreitet, wodurch eine steigende Nachfrage für solche Maßnahmen entsteht und immer mehr Patienten oft ohne medizinische Begleitung fasten. Akute Toxizität der CTX ist häufig der Grund für vorzeitigen Abbruch und/oder eine Dosisreduzierung, was beides zu einem schlechteren therapeutischen Ergebnis/Ansprechen führen kann. Die verfügbaren Daten sind vielversprechend und jede risikoarme Intervention mit der Möglichkeit zur Reduktion der Toxizität sollte in klinischen Studien evaluiert werden.

Die vorliegende Pilotstudie hat ein randomisiertes kontrolliertes Crossover-Design. Vierzig Krebspatienten, die ein CTX Protokoll erhalten, mit mindestens 4 Zyklen im Abstand von 3-4 Wochen, werden in vier verschiedene Studienarme randomisiert. Alle Studienarme erhalten ein kurzfristiges modifiziertes Fasten (96 h) während 2-3 CTX Zyklen und eine nicht kalorienreduzierte Kost ebenfalls während 2-3 CTX Zyklen. Der Energiegehalt des modifizierten Fastens beträgt 400-600 kcal/Tag, was 25% des individuellen täglichen Energiebedarfs der Patienten entspricht. Des Weiteren erhält die Hälfte der Patienten eine 6-tägige nicht kalorienreduzierte ketogene Diät vor jeder kurzfristigen Fastenperiode. Die ketogene Diät - eine stark kohlenhydratreduzierte und fettreiche Kostform - hat u.a. eine hungerstillende Wirkung. Wir möchten erstmalig untersuchen, ob eine vorgeschaltete ketogene Diät als fastenunterstützende Intervention nützlich ist, um fastenbedingte Beschwerden (z.B. Hunger) zu mindern sowie die Compliance des vorliegenden Fastenschemas zu erhöhen. An Tag 0 jedes CTX Zyklus werden Daten zur CTX-bedingten Toxizität, fastenbedingten Beschwerden, Lebensqualität und Fatigue erhoben sowie Laborwerte und Compliance bestimmt.

 

Projektleitung: Hartmut Bertz

Stellvertretung: Paul Urbain

Förderzeitraum: 2017 - 2018

Rekrutierungsstatus: Rekrutierung abgeschlossen, keine Teilnahme an der Studie mehr möglich.

Förderer:
Kirstins Weg - Verein zur Förderung der Krebsmedizin e.V.

 

Derzeit über das Projekt beschäftigte Mitarbeiter:

  • Paul Urbain (Ernährungswissenschaftler)
  • Anna Raynor (Ernährungswissenschaftlerin)
  • Rebecca Schäuble (Masterstudentin der Ernährungswissenschaften)
  • Stefanie Zorn (Masterstudentin der Ernährungswissenschaften)

Einfluss einer energiebilanzierten ketogenen Diät (KD) - einer stark kohlenhydratreduzierten und fettreichen Kostform - auf die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit von gesunden Erwachsenen

Eine „ketogene Diät“ ist eine Ernährungsweise, bei der die Hauptmenge der Kalorien (75-85%) über Fett eingenommen wird und die Kohelnhydratzufuhr bei maximal 5% liegt. Hierdurch entsteht im Körper eine besondere Stoffwechsellage, welche der Situation ähnelt, die beim Fasten vorliegt. Dabei stellt der Körper praktisch komplett auf die Verwertung von Fettsäuren um. Da Fettsäuren allerdings nicht durch die Blut-Hirnschranke dringen können, stellt die Leber für die Versorgung des Gehirns aus Fettsäuren die sogenannten „Ketonkörper“ her. Eine ketogene Ernährung führt zu vielen Veränderungen im Stoffwechsel u.a. zu einem niedrigen Blutzucker, einer Reduzierung der Insulinausschüttung, Bildung von Ketonkörper. In Zell- und Tierversuchen konnte somit einen hemmenden Einfluss auf Tumorzellen nachgewiesen werden. Auch wenn die wissenschaftliche Datenlage noch unzureichend ist, um eine ketogene Diät bei Krebspatienten zu empfehlen, wird diese Kostform bedingt durch Bücher und Medienberichte immer häufiger eigenständig durchgeführt. Bis heute fehlen jedoch Daten über den Einfluss einer ketogenen Diät auf die körperliche Leistungsfähigkeit in Erwachsenen, welche eine ketogene Diät lang genug erhielten um den Stoffwechsel umzustellen und die nicht versuchten Ihr Gewicht zu reduzieren. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss einer 6-wöchigen, nicht kalorienreduzierten ketogenen Diät in gesunden Erwachsenen auf die Leistungsfähigkeit zu untersuchen, mit vorangegangener intensiver Schulung sowie Begleitung während der Studie.


Des Weiteren wurden folgende Substudien außerhalb der DFG-Förderung initiiert:

  • Orales und intestinales Mikrobiom:
    Im gesamten Verdauungstrakt eines gesunden Menschen leben Tausende verschiedene Bakterienarten. Dieses  Mikrobiom spielt eine wesentliche Rolle bei der Verdauung. Des Weiteren haben die Bakterien weitere wichtige Funktionen für uns: Immunmodulation, Versorgung mit Vitaminen, Versorgung der Darmepithelschicht mit Energie sowie Anregung der Darmperistaltik. Es zeigten sich jedoch in zahlreichen Korrelations-Studien Zusammenhänge zwischen dem intestinalen Mikrobiom und verschiedenen Krankheitsbildern. In dieser Substudie untersuchen wir an einem kleinen Kollektiv der Studienteilnehmer (N=25) die Auswirkungen dieser Diätform auf die Zusammensetzung und Vielfalt der Mund- und Darmbakterien. Für die sehr aufwendige metagenomische Analyse, konnten wir Prof. Dr. F. Fricke, Leiter der Abteilung für Nutrigenomics der Universität Hohenheim gewinnen.
  • Orales Mikrobiom & Zahngesundheit:
    In der Mundhöhle eines gesunden Menschen leben Hunderte verschiedene Bakterienarten. Orale Erkrankungen wie Karies, Entzündungen des Zahnfleischs (Gingivitis) und des Zahnhalteapparats (Parodontitis) sind in verschiedenem Maße durch Ernährung und Mikroorganismen hervorgerufene bzw. beeinflusste Erkrankungen. In dieser Substudie untersuchen wir an einem kleinen Kollektiv der Studienteilnehmer (N=25) die Auswirkungen dieser Diätform auf die Zusammensetzung und Vielfalt der oralen Bakterien (direkt am Zahn/Zahnfleisch) sowie die Entzündungen des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparats. Diese Substudie läuft in Kooperation mit Dr. J. Wölber und Dr. C. Tennert der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie.        
  • Fettleber:
    Die Fettleber (Steatosis hepatis) ist eine häufige Erkrankung mit in der Regel reversibler Einlagerung von Fett in die Leberzellen und tritt bei ca. 25 % der erwachsenen westlichen Bevölkerung auf. Durch die Ernährungsumstellung auf eine ketogene Diät wird Ihre Energieverwertung im Körper soweit umgestellt, dass Sie ein höheres Niveau der basalen Fettverbrennung erreichen. In dieser Substudie wollen wir an einem kleinen Kollektiv der Studienteilnehmer (N=15) die Auswirkungen dieser Diätform auf die Fettverteilung und Fettzusammensetzung (einfach- versus mehrfachgesättigte Fettsäuren) im Körperrumpf sowie der Leber mittels Magnet-Resonanz Tomographie (MRT/Kernspin) sowie MR-Spektroskopie ermitteln. Diese Substudie läuft in Kooperation mit Dr. M. Büchert und Dr. T. Lange aus der Klinik für Radiologie/Medizin Physik. 
  • Lipoprotein-Subfraktionen
    Ein hoher Cholesterinwert ist ein bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt und andere Folgen der Arteriosklerose. Für den Transport im Blut werden Cholesterin und andere Lipide in Lipoprotein-Partikel verpackt, die je nach Zusammensetzung, Größe und Dichte unterschiedliche Eigenschaften haben, die eine Arteriosklerose begünstigen können. In dieser Substudie untersuchen wir an allen Studienteilnehmern die Auswirkungen dieser Diätform auf die Blutfettwerte mit besonderem Augenmerk auf die verschiedenen Lipoprotein-Subfraktionen. Diese Substudie läuft in Kooperation mit Dr. M. Hoffmann aus dem Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. 

Projektleitung: Hartmut Bertz

Stellvertretung: Paul Urbain

Förderzeitraum: 2015-2016

Förderer und Kennzeichen:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (BE 5760/1-1)

Kooperationspartner:
Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin (Deibert P)

Weitere Kooperationspartner für Substudien:

  • Klinik für Radiologie/Medizin Physik (Büchert M);
  • Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Hoffmann M);
  • Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie (Wölber J);
  • Nutrigenomics, Universität Hohenheim (Fricke F)

Derzeit über das Projekt beschäftigte Mitarbeiter:

  • Paul Urbain
  • Irmtraud Weinmann (Diätassistentin)
  • Lena Morawski (Masterstudentin der Sportwissenschaften)
  • Lena Strom  (Masterstudentin der Ernährungswissenschaften)

www.odin-vitd.eu

ODIN ist ein interdisziplinäres EU-Kooperationsprojekt (31 Partnern aus 19 Ländern) des 7. Forschungsrahmenprogramms, mit dem Ziel, Vitamin-D-Mangel und -Unterversorgung in der europäischen Bevölkerung vorzubeugen. Die bestehende Vitamin-D-Unterversorgung in Europa soll behoben werden, u. a. durch die Entwicklung und den Einsatz von Novel Foods wie Vitamin-D-angereichertes Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Pilze und Bäckereihefe, hergestellt durch innovative Bio-Fortifizierungsprozesse. Unsere Arbeitsgruppe ist verantwortlich für den Bereich Sicherheit und Wirksamkeit von Vitamin-D2-optimierten Pilzen, mit besonderem Augenmerk auf den Einfluss von UV-Licht auf den Gehalt an Agaritin, einem potenziell mutagenen Inhaltsstoff in der Gattung der Champignons. Erste Ergebnisse zeigen, dass schon eine Viertelstunde Sonnenexposition im Sommer von Pilzscheiben zu einem Vitamin-D2-Gehalt von 18 μg/100 g führt – also vergleichbar mit dem Vitamin-D-Gehalt von Lachs!

Projektleitung:
Kevin Cashman (University College Cork, Ireland)

Taskleader WP5.2:
Paul Urbain

Förderzeitraum: 2013-2018

Förderer und Kennzeichen:
7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (FP7-613977-ODIN)

Kooperationspartner für WP5.2:
National Food Institute, Technical University of Denmark (Jakobsen J); Vitamin D Research Group, University College Cork, Ireland (Cashman K); Monaghan Mushrooms Ireland (Valverde J)  

Projektbezogene Publikationen:

  • Cashman KD, Kiely M, Seamans KM, Urbain P. Effect of Ultraviolet Light-Exposed Mushrooms on Vitamin D Status: Liquid Chromatography-Tandem Mass Spectrometry Reanalysis of Biobanked Sera from a Randomized Controlled Trial and a Systematic Review plus Meta-Analysis. J Nutr; 2016;146(3):565-75.
  • Urbain P, Jakobsen J. Dose-response effect of sunlight on vitamin D2 production in Agaricus bisporus mushrooms. J Agric Food Chem; 2015;63(37):8156-8161.
  • Urbain P. UVB-Bestrahlung bei Pilzen zur Erhohung des Vitamin-D2-Gehalts: Wirkungsweise, Effizienz und Umsetzung in Europa. Ernährungs Umschau; Juni

Vibrationstraining zum Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Patienten während allogener Stammzelltransplantation (alloHZT)

Die allogene hämatopoetische Zelltransplantation (alloHZT) stellt die intensivste Form der Krebstherapie dar und wird daher von einer Reihe von Nebenwirkungen begleitet. Durch die krankheits- und therapiespezifischen Nebenwirkungen, und in diesem Zusammenhang vor allem der mit der Therapie einhergehende lange stationäre Aufenthalt, erfahren Patienten eine erhebliche Einschränkung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Um die Rehabilitationsphase zu verkürzen anhand einer verbesserten körperlichen Leistungsfähigkeit, ist es notwendig den Abbau der Leistungsfähigkeit während der Therapiephase so gering wie möglich zu halten. Das Ziel dieser randomisierten und kontrollierten Studie (Interventions- und Kontrollgruppe) ist es, zu untersuchen ob mit einer schonenden Krafttrainingsmethode (Vibrationstraining) über den gesamten Zeitraum des stationären Aufenthaltes (5x/Woche, 20-25 min Training) die körperliche Leistungsfähigkeit aufrechterhalten bleiben kann.

Projektleitung: Hartmut Bertz

Stellvertretung: Antonia Pahl

Förderzeitraum: 2016-2017

Förderer: Interne Ausschreibung: CCCF-Förderprogramm "Frühe Klinische Studien"

Kooperationspartner: Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin (Deibert P.)

Derzeit über das Projekt beschäftigte Mitarbeiter:

  • Elisa Straub (Sportwissenschaftlerin M.A.)
  • Isabelle Walz (Sportwissenschaftlerin B.A.)
  • Lena Morawski (Sportwissenschaftlerin B.A.)

Effekte körperlicher Aktivität auf polyneuropathische Symptome bei Krebspatienten - PNP-Studie

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, welche u.a. durch bestimmte Chemotherapeutika ausgelöst werden kann. Patienten mit einer Polyneuropathie (PNP) leiden unter sensorischen und motorischen Störungen, welche zu Taubheit in Händen und Füßen und/oder zu Gangunsicherheiten/Gleichgewichtsstörungen führen und damit die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigt. Das Ziel dieser randomisierten und kontrollierten Studie (Interventions- und Kontrollgruppe) ist es, zu untersuchen ob bei Patienten mit vorliegender PNP anhand eines Gleichgewichtstrainings (2x/Woche) über einen Zeitraum von 12 Wochen u.a. die PNP-Symptomatik verbessert werden kann.

Projektleitung: Hartmut Bertz

Förderzeitraum: 2013-2015 (2016 finale Berichterstattungsphase)

Förderer: JANSSEN-CILAG GmbH

Kooperationspartner:

  • Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin (Deibert P.)
  • Neurozentrum (Maurer C.)
  • Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Freiburg (Gollhofer A)

Lebenstilintervention bei gesunden und erkrankten BRCA1/2 Mutationsträgerinnen und Frauen mit einem hohen Risiko für Brust- und Eierstockkrebs

Frauen mit hoch penetranten BRCA Mutationen haben ein Risiko von 80% an Brustkrebs und ein Risiko von 60% an Eierstockkrebs zu erkranken. Demnach besteht keine 100%ige Penetranz, weshalb man die Existenz von Risiko modulierende Faktoren vermutet. Es existieren überzeugende Untersuchungen, dass sportliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und das Erzielen von Normalgewichtigkeit das Auftreten von Brustkrebs sowie die Rezidivrate und die Mortalität bei sporadischen Brustkrebspatientinnen signifikant reduzieren. Das Ziel dieser prospektiven Studie ist es, u.a. den  Ernährungsstatus, die körperliche Fitness, die Lebensqualität und auch die Stressverarbeitung sowie  die Krebsinzidenz und eine Verbesserung der Prognose dieser Probandinnen durch ein strukturiertes Lebensstilinterventionsprogramm zu verbessern.  

www.sport.med.tum.de/de/forschung/projekte/aktuell/exercise_cancer/

Projektkoordination: Marion Kiechle (Klinikum rechts der Isar, München)

Förderzeitraum: 2013-2016

Förderer: Deutsche Krebshilfe

Kooperationspartner: 15 interdisziplinäre, universitäre Zentren des Deutschen Konsortiums familiärer Brust- und Eierstockkrebs

Publikationen und Abschlussarbeiten


2017

  • Urbain P, Strom L, Morawski L, Wehrle A, Deibert P, Bertz H. Impact of a 6-week non-energy-restricted ketogenic diet on physical fitness, body composition and biochemical parameters in healthy adults. Nutr Metab (London); 2017;14:17.

2016

  • Urbain P, Bertz H. Monitoring for compliance with a ketogenic diet: what is the best time of the day to test for urinary ketosis? Nutr Metab (Lond); 2016; 13:77.
  • Urbain P, Valverde J, Jakobsen J. Impact on Vitamin D2, Vitamin D4 and Agaritine in Agaricus bisporus Mushrooms after Artificial and Natural Solar UV Light Exposure. Plant Foods Hum Nutr; 2016;71(3):314-21.
  • Cashman KD, Kiely M, Seamans KM, Urbain P. Effect of Ultraviolet Light-Exposed Mushrooms on Vitamin D Status: Liquid Chromatography-Tandem Mass Spectrometry Reanalysis of Biobanked Sera from a Randomized Controlled Trial and a Systematic Review plus Meta-Analysis. J Nutr; 2016;146(3):565-75.  
  • Urbain P, Ihorst G, Finke J, Bertz H. The impact of pre-transplant body weight on short- and long-term outcomes after allogeneic hematopoietic cell transplantation in adults using different weight classification tools. Bone Marrow Transplant; 2016;51(1):144-147.  

2015

  • Urbain P, Jakobsen J. Dose-Response Effect of Sunlight on Vitamin D2 Production in Agaricus bisporus Mushrooms. J Agric Food Chem; 2015;63(37):8156-8161.  

2014

  • Streckmann F, Kneis S, Leifert J, Baumann FT, Kleber M, Ihorst G, Herich L, Grussinger V, Gollhofer A, Bertz H. Exercise program improves therapy-related side-effects and quality of life in lymphoma patients undergoing therapy. Ann Oncol; 2014;25(2):493–499.

2013

  • Urbain P, Birlinger J, Lambert C, Finke J, Bertz H, Biesalski HK. Longitudinal follow-up of nutritional status and its influencing factors in adults undergoing allogeneic hematopoietic cell transplantation. Bone Marrow Transplant; 2013;48(3):446-451.
  • Urbain P, Birlinger J, Ihorst G, Biesalski HK, Finke J, Bertz H. Body mass index and bioelectrical impedance phase angle as potentially modifiable nutritional markers are independent risk factors for outcome in allogeneic hematopoietic cell transplantation. Ann Hematol; 2013;92(1):111-119.  

2012

  • Urbain P, Raynor A, Bertz H, Lambert C, Biesalski HK. Role of antioxidants in buccal mucosa cells and plasma on the incidence and severity of oral mucositis after allogeneic haematopoietic cell transplantation. Support Care Cancer; 2012;20(8):1831-1838.
  • Urbain P, Ihorst G, Biesalski HK, Bertz H. Course of serum 25-hydroxyvitamin D3 status and its influencing factors in adults undergoing allogeneic hematopoietic cell transplantation. Ann Hematol; 2012;91(5):759-766.

2011

  • Urbain P, Singler F, Ihorst G, Biesalski HK, Bertz H. Bioavailability of vitamin D2 from UV-Birradiated button mushrooms in healthy adults deficient in serum 25-hydroxyvitamin D: a randomized controlled trial. Eur J Clin Nutr; 2011;65(8):965-971.  

2010 und älter

  • Deschler B, Binek K, Ihorst G, Marks R, Wasch R, Bertz H, Finke J. Prognostic factor and quality of life analysis in 160 patients aged ≥60 years with hematologic neoplasias treated with allogeneic hematopoietic cell transplantation. Biol Blood Marrow Transpl; 2010;16(7):967–975.  
  • Dimeo F, Tilmann M, Bertz H, Kanz L, Mertelsmann R, Keul J. Aerobic exercise in the rehabilitation of cancer patients after high dose chemotherapy and autologous peripheral stem cell transplantation. Cancer; 1997;79(9):1717–1722.  
  • Dimeo F, Bertz H, Finke J, Fetscher S, Mertelsmann R, Keul J. An aerobic exercise program for patients with haematological malignancies after bone marrow transplantation. Bone Marrow Transplant; 1996;18(6):1157–1160.

2018 // Aktuelle Arbeiten

  • Masterarbeit (Ernährungswissenschaften): Janine Ehret
    Thema: Neue Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie gynäkologischer Krebserkrankungen - Auswirkungen von intermittierendem Fasten auf Nebenwirkungen, Körperzusammensetzung und Blutbild.
  • Masterarbeit (Ernährungswissenschaften): Stefanie Zorn
    Thema: Auswirkungen eines kurzfristigen modifizierten Fastens während der Chemotherapie auf Chemotherapie-bedingte Nebenwirkungen bei gynäkologischen Krebserkrankungen

2017

  • Masterarbeit (Ernährungswissenschaften): Rebecca Schäuble
    Thema: Einfluss von kurzfristigem Fasten auf Chemotherapie-assoziierte Nebenwirkungen

2016

  • Masterarbeit (Sportwissenschaften): Lena Morawski
    Thema: KetoPerformance-Studie
  • Masterarbeit (Ernährungswissenschaften): Lena Strom
    Thema: KetoPerformance-Studie

2013

  • Doktorarbeit (Medizin): Caroline Kasper
    Thema: Der Magenbypass als Therapie der morbiden Adipositas  

2012

  • Doktorarbeit (Medizin): Jakob Birlinger
    Thema: Ernährungsstatus und Outcome nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation  
  • Doktorarbeit (Ernährungswissenschaften): Paul Urbain
    Thema: Nutritional status and its impact on outcome in patients undergoing allogeneic haematopoietic cell transplantation and an experimental trial to improve the supply of a specific micronutrient  

2011

  • Bachelorarbeit (Ernährungswissenschaften): Fatima Weiß
    Thema: Aspekte der Vitamin-D-Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland unter kritischer Analyse der Empfehlungen zum Fischkonsum und der Bezeichnung von Vitamin D2 als „pflanzliches Vitamin D“  

2010

  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Anna Raynor
    Thema: The role of the antioxidant status in chemotherapy-induced oral mucositis in patients undergoing allogeneic hematopoietic stem cell transplantation  
  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Fabian Singler
    Thema: Randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie über den Effekt von UV-B-behandelten Zuchtchampignons (Agaricus bisporus) und einem Vitamin D2-Präparat auf den 25(OH)D-Status bei gesunden Erwachsenen  

2009

  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Monika Neher
    Thema: Die Rolle der Versorgung der Mundschleimhaut mit Antioxidantien für das Mukositisrisiko bei Chemotherapie  
  • Doktorarbeit (Medizin): Roseline Ruetsch
    Thema: Adipositas: Status des Freiburger Patientenkollektives zum Zeitpunkt der Erstvorstellung sowie Erfolge der Therapie  
  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Elena Schilde
    Thema: Klinische Studie zu Erfassung des Ernährungsstatus onkologischer Patienten vor und während der Chemotherapie anhand eines Computerprogramms  

2008

  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Helene Sauer
    Thema: Ascertainment of the vitamin D- and nutritional status of oncological patients before and during their therapy  
  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Daniela Küllenberg
    Thema: Evaluating the nutritional status of patients under oncological treatment  

2006

  • Diplomarbeit (Ernährungswissenschaften): Paul Urbain
    Thema: Klinische Studie zur Erfassung des Ernährungsstatus bei onkologischen Patienten vor und während der Chemotherapie
Arbeitsgruppen-Leiter
Prof. H. Bertz

Prof. Dr. med. Hartmut Bertz

Klinik für Innere Medizin I
Klinik für Tumorbiologie
Hämatologie, Onkologie und
Stammzelltransplantation

Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg