Nachdem die ersten beiden Tage dieser Woche für die Verhältnisse meines Praktikums fast schon abwechslungs- und lehrreich gewesen waren, darf ich heute über meinen (hoffentlich, zwei Tage bleiben ja noch) wohl schlechtesten Praktikumstag berichten. Meine Blogeinträge scheinen schlechte Tage magnetisch anzuziehen.
Wie mit einer einzigen Ausnahme immer erreichte ich heute etwas überpünktlich kurz vor zehn meinen Arbeitsort mit dem zwar unvorhersehbaren, aber mit ausreichend Puffer doch zuverlässigen Bus. Dort stellte ich fest, dass mein Vorgesetzter wie auch gestern schon nicht im Büro war; er schien von zu Hause aus zu arbeiten. Kein Problem, denn ich hatte noch eine kleine Restaufgabe von gestern, die nicht ganz fertig geworden war. Genug, um ihm auf Teams zu schreiben, meine Aufgabe zu erfragen und ein paar Minuten bis zu seiner Antwort zu überbrücken.
Eine gute halbe Stunde später, noch ohne Antwort, teilte ich meinem Vorgesetzten mit, dass ich nun mit der Aufgabe von gestern fertig war.
Noch eine halbe Stunde später hakte ich nach.
Nachdem einige weitere Zeit verstrichen war, schrieb er mir, er werde sich bald nochmal melden. In der Zwischenzeit solle ich ihm bitte auflisten, welche Geräte aktuell auf der Werkbank lägen und in welchem Zustand sie seien. Er selbst suche mir ein Ticket heraus, dessen ich mich annehmen könne.
Nach einiger Zeit schickte ich ihm eine detaillierte Liste.
Als eine weitere halbe Stunde verstrichen war, fragte ich nach, ob er inzwischen etwas gefunden habe.
Etwas mehr als eine halbe Stunde danach, gegen ein Uhr mittags, hatte sich immer noch nichts getan. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eindeutig die Nase voll vom Däumchendrehen, was ich meinem Vorgesetzten möglichst freundlich auch mitteilte. Ich kündigte an, nun Mittagspause zu machen und bat darum, danach etwas zu tun zu bekommen.
Von einer ausgedehnten, kulinarisch unauffälligen Mittagspause (Fertig-Cottage-Pie aus dem Supermarkt) zurück fand ich endlich eine Antwort meines Vorgesetzten vor. Er entschuldigte sich, er sei heute bei Kunden und könne seine Nachrichten nicht regelmäßig lesen. Im Lager gebe es ein paar Neugeräte, die ich aufsetzen solle, danach könne ich nach Hause gehen. Nun ja, besser als nichts. Ich hätte mir aber gewünscht, dass er sich vorher ausdenkt, wie er an einem solchen Tag den Praktikanten mit Arbeit versorgen kann oder mir zumindest Bescheid gibt.
Nach einem kurzen Blick ins Lager stellte ich fest, dass die Laptops bereits aufgesetzt waren. Dieselbe Aufgabe hatte er mir nämlich schon gestern gegeben. Das teilte ich ihm mit und er schickte mich (wieder mit einiger Verzögerung) in den Feierabend um kurz vor drei.
Da ich noch irgendetwas tun wollte, beschloss ich, Sarah nachzuahmen und Malahide besichtigen zu fahren. Ich fuhr also mit dem Bus zur nächsten Zughaltestelle und stieg dort nach einigem Warten in den DART. Das Wetter war zwar den ganzen Tag schon recht grau gewesen, aber das sollte mich nicht daran hindern, meinen Tag noch etwas zu verbessern.
In Malahide angekommen ging ich zunächst zum Ufer, welches ich für nett befand, wenngleich nicht sonderlich interessant. Vielleicht ist Malahide Castle ja spannender.
Als es auf halber Strecke erst anfing zu regnen, dann zu schütten, hatte ich keine Lust und mehr und ging zurück zum Bahnhof.
Bilanz für den Tag: Note 5+, mangelhaft.