Station 2
Schwerpunkt: Psychotische ErkrankungenOberarzt: Prof. Dr. L. Tebartz van Elst
Die Station 2 ist eine offene, gemischt-geschlechtlich geführte Akut-Station. Die Station hat ihren Schwerpunkt in der Diagnostik und Behandlung von psychotischen Störungen sowie in der sozialen Wiedereingliederung von Patienten nach Abklingen einer akuten psychotischen Erkrankung. Bei den psychotischen Störungen handelt es sich überwiegend um schizophrene und schizoaffektive Erkrankungen, außerdem um wahnhafte und schizotype Störungen sowie um psychotische Störungen anderer, z.B. organischer Genese. Die Patienten werden entweder von Station 1 oder anderen Stationen der Klinik übernommen oder von niedergelassenen Ärzten über unsere Ambulanz bzw. die Spezialsprechstunde zur Frühdiagnostik eingewiesen.
Mittels moderner, evidenzbasierter psychotherapeutischer Behandlungsverfahren (kognitiv-behaviorale Therapie) und effektiver soziotherapeutischer Maßnahmen, unterstützt durch eine leitlinienorientierte medikamentöse Therapie auf dem neuesten Wissensstand erfahren die Patienten die bestmögliche, ihren individuellen Bedürfnissen angepasste Therapie, die in enger Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient erarbeitet wird („shared decision making“).
Jeder Patient hat von Beginn des Klinikaufenthalts bis zu seiner Entlassung einen direkten persönlichen Ansprechpartner aus dem Pflegeteam (Bezugspflegeperson). Gemeinsam wird eine Pflegeplanung erstellt, welche die Probleme des Patienten aufgreift und seine Ressourcen fördert; gemeinsam werden mit dem Patienten Lösungsansätze entwickelt. Das Behandlungsteam bestärkt den Patienten darin, seinen Alltag wieder aktiv zu gestalten, seine Möglichkeiten und Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags wieder kennenzulernen bzw. neu einzuüben.
Die Gruppenangebote der Station sind symptom- und problemorientiert. In der Psychoedukationsgruppe (und im interdisziplinären Workshop für Angehörige) werden umfassende Informationen zur Erkrankung, deren Therapie und zur Rückfallprophylaxe weitergegeben. Im metakognitiven Training (MKT), dieses wird im Rahmen der Bezugspflege individuell angeboten, werden dysfunktionale Denk- und Wahrnehmungsmuster veranschaulicht. Das therapeutische Kochen hat das Ziel neben alltagspraktischen Fertigkeiten auch wertvolle Informationen zu einer gesunden und kalorienbewussten Ernährung zu vermitteln. Bei den gemeinsamen Aktivitäten und Unternehmungen in - und außerhalb der Station werde soziale Kompetenzen gefördert und eingeübt.
Das Therapieangebot umfasst ferner Ergotherapie, Physio- und Bewegungstherapie sowie Musiktherapie, zum Teil auch in Einzelbetreuung.
Der Sozialdienst unterstützt, begleitet und berät die Patienten in allen psychosozialen und sozioökonomischen Belangen. Neben der Unterstützung in behördlichen Angelegenheiten besteht z.B. auch die Möglichkeit im Rahmen einer sog. „externe Belastungserprobung“ ein Praktikum zu absolvieren, zur Berufsfindung oder zur beruflichen Wiedereingliederung. Der Sozialdienst steht in engem Kontakt mit verschiedenen Betrieben in der Stadt und der Region, die diesbezüglich mit der Klinik kooperieren. Bei Bedarf besteht außerdem die Möglichkeit der Vermittlung und Überleitung in eine geeignete regionale oder überregionale Rehabilitationseinrichtung sowie die entsprechende Kostenklärung.